Afrikanisches Viertel

Im Afrikanischen Viertel in Berlin Wedding sind mehr als zwanzig Straßen nach deutschen Kolonialstützpunkten und Akteuren benannt. Von 1899 bis 1939, also auch noch lange nach der militärischen Niederlage des Deutschen Kaiserreichs und dem Verlust der Kolonien ab 1918, erhielten die Straßen und Plätze die Namen kolonialpolitisch relevanter Orte und Personen. Sie sind Ausdruck der damaligen kolonialrevisionistischen Bewegung.
Namensgeber waren zum Beispiel Adolf Lüderitz, ein Bremer Kaufmann, der auf betrügerische Weise Landrechte an der Küste des heutigen Namibia erwarb und von der Kolonialbewegung zum Gründer der Kolonien stilisiert wurde, ihm wurde die Lüderitzstrasse gewidmet. Der Nachtigalplatz ist nach Gustav Nachtigal benannt, der im Auftrag des Deutschen Reiches das heutige Togo und Kamerun kolonisierte. Carl Peters, der für sein grausames Regime bekannt war, machte Tansania und Ruanda zu deutschem Besitz; 1939 benannten die Nationalsozialisten ihm zu Ehren die Petersallee. 
Nach langjährigem Einsatz von Aktivist_innen sollen diese drei Orte nun umbenannt werden. Sie werden zukünftig die Namen von afrikanischen Personen tragen, die gegen die Kolonialisierung Widerstand geleistet haben.

  • Afrikanisches Viertel Plan_Modell Kopie

  • Windhuker Strasse

  • Ugandastrasse

  • Senegalstrasse

  • Tangastrasse

  • Kameruner Strasse

  • Guineastrasse

  • Samoastrasse

  • Kiautschoustrasse

  • Petersallee

  • Mohasistraße

  • Petersallee

  • Swakopmunder Strasse

  • Togostrasse

  • Lüderitzstrasse

  • Nachtigalplatz

  • Transvaalstrasse

  • Sansibarstrasse

  • Kongostrasse

  • Afrikanische Strasse

  • Kongostrasse